Schnattinas Flucht

Schnattinas Flucht

Mein Hiersein ratterte dahin und ich hatte mich schon an die Eintönigkeit dieser Fortbewegung gewöhnt, als mich ein Aufprall über mir aufschreckte. Ich äugte durch den Öffnungsschlitz hinaus, konnte aber nichts sehen. An der Plane hatte sich eine Vertiefung gebildet, deren Position sich auch zaghaft veränderte. Es blieb mir nicht anderes übrig, als nach dem Rechten zu sehen, was sich da oben eingefunden hatte. Als der Morgen dämmerte wagte ich mich hinaus, flog nebenher, um dann über dem Planendach zu kreisen. Da lag ein Artgenosse, was soll ich sagen, zeimlich zerzaust, glatzbauchig und, ich sag mal, auch ziemlich dick. Ich hockte mich an seine Seite und fragte neugierig,

Dann sah ich mir das Grauen an….

Erschöpft sank der Elendshaufen zusammen. “Wir können hier oben nicht bleiben, da hinten ist eine Öffnung, wo wir in’s Innere können, aber-“, ich sah die Genossin an und wollte schon, “aber ich glaube, ich , ich müßte den Schlitz…“. “Bin ich zu dick?”, fragte mein Gegenüber und sah nun noch erbärmlicher aus. “Ich werde den Schlitz größer machen”, beruhigte ich die Bruchgelandete, “du mußt dich aber hier oben ganz flach machen, damit dich niemand…”. “Flach machen, flach machen, YOLO….OOOO”, wiederholte sie nun immer wieder. Sie, das war Schnattina, und sie sollte mich nun eine Weile begleiten. Den Schlitz zu vergrößern war keine schwierige Aufgabe für mich. Mit Ach und Krach schaffte meine Weggefährtin dann auch den Anflug und plumpste anschließend erschöpft in den Innenraum. Ich überlegte und vermißte Gyps, der doch immer wieder eine Lösung für anstehende Probleme gefunden hatte. Es blieb mir nichts anderes übrig, als auf eine günstige Gelegenheit zu warten, um den Absprung zu wagen. Vielleicht, so hoffte ich, fanden wir eine freundliche Gegend in der wir, und besonders Schnattina zu Kräften kommen konnten. Durch ein Loch im Dach tropfte Wasser in’s Innere und versorgte uns damit, auch zu futtern hatten wir genug in unserem rollenden Behälter. Zufälligerweise hatte ich Pakete entdeckt, die zugedeckt am Grund geschichtet waren. Sie gaben mir Rätsel auf…

Als wir für eine längere Zeit anhielten, erspähte ich neben uns ein verhängtes Fenster. Das sah nach Zweibeinern aus, denen wir lieber nicht begegnen wollten. Schnattina fing sogleich zu zittern an, als ich das unvorsichtigerweise erwähnte. Es rumste gehörig und schüttelte uns samt Inhalt ziemlich grob durch. Nach einiger Zeit verstummte dieser unbekannte Lärm. Mich erinnerte das alles an meine frühere Fahrt über das Wasser, und ich wollte eigentlich nicht mehr seekrank werden. Irgendwann ging’s wieder los, doch die Geräusche klangen fremd. “Ich, ich”, fing Schnattina an zu stottern, “holen das – das-das ab, oh-nein, nein, nicht wieder zurück-!!” Sie war außer sich und ich versuchte sie zu beruhigen, was mir aber kaum gelang. Immer tiefer versuchte sie in dem riesigen Körnerberg einen Platz zu finden, an dem sie meinte sicher zu sein… Ich sah Seltsames und Erschreckendes draußen vorbeiziehen, als ich vorsichtig durch einen Schlitz hinausäugte –

Ich hatte versucht mich bei Www. schlau zu machen, offensichtlich waren wir auf einem Ding, das sie Straße nannten, unterwegs, aber wohin? Hoffentlich nicht wieder zurück in Schnattinas Gefängnis. Vielleicht würden “Die” mir auch die Federn ausrupfen, wo sie doch so schöne Farben haben… Ach wäre doch Gyps hier. “I miss You !, rief ich so gut ich konnte, vielleicht hörte er mich irgendwo im Www. Nur kurz konnte ich meinen Gedanken nachhängen und über das zueltzt Gesehene nachdenken, als sich Schnattina aufgeregt meldete:

Schnattina unterbrach mich und ich wurde langsam crazy und gedisst. Kurz entschlossen wollte ich dem Zustand ein Ende bereiten

So schnell wie gedacht klappte der Abflug dann doch nicht, erst als der Morgen dämmerte schafften wir es endlich. Schnattina plumpste auf die Straße und suchte im angrenzenden Gelände einen sicheren ersten “Lande?platz“. Ich peilte die Lage, die ziemlich besch…en war… Nach höchst peinlichen Flugversuchen und Watschelgängen meiner Begleiterin gelangten wir an eine geschützte Stelle am Wasser, hamduillah, was für ein Tag. Ich war bedient und sie auch, – es konnte nur besser werden und für die nächste Zeit waren Flugübungen angesagt. Ach wäre doch nur Gyps hier…

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