Wo’s Buletten und Schrippen gibt

Wo’s Buletten und Schrippen gibt

Berlin entdecken

Berlin entdecken, das ist so einfach dahingesagt. Manches ist ein vordergründiges sogenanntes Highlight und verborgene Ecken sind für so manchen Besucher, sage ich mal, uninteressant. Diese, meine, Entdeckungstouren bündeln Zufälliges, Überraschendes, Geplantes auf bewältigten “Kilometern” und fanden endlich in diesen Bericht Platz.


Berlin-Mitte, und dort die Tucholskystraße, war der Startpunkt zum schon lange bestehenden Ziel “Oberbaumbrücke”. Nach mehreren Aufenthalten in der Stadt hatte ich es bisher noch immer nicht geschaft, dieses Highlight aus der Nähe zu sehen. Vorbei an der Synagoge und durch den Monbijoupark an die Spree. Die Ausflugsschiffe waren noch nicht unterwegs, doch am Ufer flanierten schon Gruppen.

Das Humboldtforum am anderen Ufer stand kurz vor der Eröffnung und mußte sich dem wiedererbauten Stadtschloß mit einem Stilbruch unterwerfen… Früher stand hier einmal in DDR-Zeiten der Palast der Republik, asbestverseucht. Ich hatte ihn auch noch gesehen und vielleicht wird er, der Palast, in Jahrzehnten wieder errichtet. Eine Ironie des Schicksal wäre das. – Es war heiß.

Das Nicolaiviertel schlief noch und der Fernsehturm am Alexanderplatz schimmerte im Morgenlicht. An der Mühlendammschleuse warteten schon Boote auf die Weiterfahrt und zumindest an ihren Decks war eine rege Tätigkeit zu beobachten. Wenige Passanten waren unterwegs und auf beschatteten Weg gelangten wir fast bis an die Jannowitzbrücke. Ab hier war die Erkundung wegen vieler Baustellen erschwert. In der Holzmarktstraße versöhnte mich lediglich das vorsichtige Betreten eines alternativen Wohnprojekts mit dem dichten Autoverkehr. “Hier ist Baustelle”, rief eine Stimme befehlend aus einem der gartenartigen Höfe. Wir machten uns aus dem Staub. Es gab auch noch einige andere Projekte an der Straße.

An der Schillingbrücke schien sich auch eine alternative Gruppe angesiedelt zu haben. Endlich war, nur kurz danach, die Mühlenstraße erreicht und der Weg zur Spree frei. Am schattigen Ufer waren einige Zelte aufgestellt und einer der Bewohner sah kurz zu uns, als wir auf einer Treppe zum Wassser Platz nahmen. Schwimmende Enten beachteten uns nicht und auch der Späher verschwand wieder. Mitgenommenen Proviant und Wasser teilten wir, aßen, tranken und verbrachten so einige Zeit, bevor wir uns zur East-Side-Gallery aufmachten. Die Reste der Mauer, die einst Ost und West trennten, sahen hier so ganz anders aus als an der Mauergedenkstätte /Bernauer Straße.


Mauergedenkstätte

Bei einem früheren Berlinbesuch war die Mauergedenkstätte, mit vielen Informationstafeln, ein ausgesuchtes Ziel an der Bernauer Straße. Die triste Wetterlage, es war Dezember, verstärkte den Eindruck von Ausweglosigkeit, die in riskanter Flucht die einzige Möglichkeit sah.


Bereits die Oberbaumbrücke vor Augen, schlenderten wir noch am Ufer der Spree entlang,

bevor dieses begehrte Objekt

vor meine Linse kam.

Die Oberbaumbrücke, als Steinbrücke, entstand in der Zeit von 1894-1896 als neugotisches repräsentatives Bauwerk. Auf der ursprünglichen Holzbrücke wurde tagsüber Zoll erhoben und nachts der Durchlass mit einem Baumstamm, der mit Nägeln gespickt war, versperrt.

Über die Brücke und entlang des May-Ayim-Ufers gelangten wir schließlich in die Köpenicker Straße in Kreuzberg. Ein kurzer Stopp am Ufer ließ mich vorher noch Kräfte sammeln.


Der schwül-heiße Sommertag zwang mich zur Reduzierung meines Gehtempos. Alter Baumbestand an der Köpenicker Straße machte unsere Tour erträglicher und so schaffte ich den kleinen Schwenk zur Eisenbahn-Markthalle Nr. 9 auch noch. Dann ging’s die gefühlt ewig lange “Köpi” entlang mit so manchen Überrraschungen.


Ziemlich geschafft erreichten wir schlußendlich das Märkische Ufer und ich ließ mich auf einen Stuhl fallen. Im Lokal gleich an der Inselbrücke löschten wir unseren Durst; – und es war wunderbar!

Über Inselbrücke, siehe unten – (Blick auf den alten Berliner Hafen) und Mühlendammbrücke beendeten wir nach drei Stunden unsere Tour im Nicolaiviertel.


Der Dorotheenfriedhof in der Chauseestraße mit dem Brechthaus war für mich ebenfalls bei einem früheren Aufenthalt sehenswert. Prominente und verdiente Bürger der Stadt, fanden neben Künstlern und Politikern hier ihre letzte Ruhestätte.

Von dort führte der Weg, vorbei am Komplex des Bundesnachrichtendienstes, zum Park am Nordbahnhof, wo die folgende Aufnahme entstand –Zu Nordbahnhof ein Video auf Page 5…


Die Museenlandschaft in Berlin bietet dem Besucher ein reiches und vielfältiges Spektrum. Die Auswahl fällt schwer.


Neben dem Fernsehturm am Alexanderplatz sind die Goldene Else und der Funkturm sozusagen herausragend, aber auch ein Kran über den Dächern des Pergamonmuseums.

Die AVUS wurde 1909 gegründet, aber erst 1921 vollendet und 1998 der Betrieb eingestellt. 1959 fand der GP von Deutschland auf der Rennstrecke statt. AVUS ist die Abkürzung für Automobil-Versuchs-und- Uebungsstraße.

Im Grunewald, einer bevorzugten Wohngegend im ehemaligen Westen, stieß ich auf die Grunewaldrampe und dem


Nach der Wende ist der Tiergarten nun für alle ein gern besuchter Erholungsort im Grünen. Auch wir schlenderten auf den Wegen in Richtung Brandenburgertor und von dort in den ehemaligen Westen.

Das Hotel Adlon wirkt in all dem Touristengewusel erhaben, das früher umstrittene Holocaust-Mahnmal scheint akzeptiert und an der amerikanischen Botschaft weht die Fahne. Berlin-Mitte hat uns bald wieder. Das Tacheles ist verrammelt und in der Oranienburger Straße steppt abends der Bär.

Eine Künstlerinitiative gründete “Tacheles” in einem Gebäudeteil an der Oranienburger Straße im Jahr 1990. 2014 wurde das Objekt veräußert, teilweise schreibt ein Bebauungsplan eine kulturelle Nutzung vor; dazu ein Youtube-Video am Ende. Unten ist die Ostwand des Tacheles zu sehen.

im


Und wieder einmal Silvester in Berlin.

Abschied am Berliner Hauptbahnhof mit Blick auf den Cube-Komplex.


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